Ängstliche Kinder zu mehr Mut erziehen

7. Juli 2014 Aus Von Kathrin

Ängste kann es bei Kindern in jedem Alter geben, in bestimmten Lebensphasen sind sie aufgrund ihrer Entwicklung jedoch besonders anfällig dafür. Angst hat auch eine wichtige Funktion, denn sie mahnt Kinder zur Vorsicht und eigene Grenzen zu erkennen. Für Kinder ist es schwierig, Dinge komplett mit ihrem Verstand zu erfassen, so dass ihre Ängste stärker ausgeprägt sind als bei Erwachsenen.

Eltern können häufig nur schlecht mit den Kinderängsten umgehen, da sie sich nicht in die Kleinen hineinversetzen können und nicht verstehen, dass die Ängste für Kinder ganz real sind. Doch ängstliches Verhalten ist in der Regel vollkommen normal, professionelle Hilfe wird nur in den wenigsten Fällen benötigt.

Man kann Kinder auch zur Angst erziehen

Natürlich gibt es Kinder, die von Natur aus einfach ängstlicher sind, als andere, das hat auch etwas mit dem Charakter zu tun. Doch Eltern können ihr Kind auch regelrecht zur Angst erziehen. Wenn Babys und Kleinkinder ihre Welt entdecken, möchten Eltern sie so gut es geht beschützen. Doch eine überbehütete Erziehung kann auch ängstliche Kinder machen.

Es ist klar, dass wir unsere Kinder vor Gefahren schützen müssen, doch sollten wir sie auch eigene Erfahrungen machen lassen, und nicht immer vorschnell eingreifen. Nur durch eigene Erfahrungen, auch wenn es dabei einmal hinfällt, kann es Selbstbewusstsein und Mut entwickeln und lernt auch, Gefahren künftig besser einzuschätzen.

Die Ängste ernst nehmen

Den größten Fehler, den Eltern machen können, ist der Versuch, ihrem Kind die Angst ausreden zu wollen. Nur weil wir sie nicht nachvollziehen können, dürfen wir sie dem Kind nicht absprechen. Kinder wollen, dass man sie ernst nimmt und ihnen zuhört, deshalb ist Reden die wichtigste Hilfe.

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Dem Kind hilft es null, wenn wir ihm sagen, dass alles wieder gut wird, oder dass es sich nicht so anstellen soll. Eltern müssen Kindern mit Ängsten vor allem Sicherheit vermitteln, schon Kuscheln oder Drücken können die Ängste mildern. Mit einfühlsamen Fragen kann man der Angst und ihrer Ursache eventuell auf den Grund kommen.

Tipps um Kindern die Angst zu nehmen

Zuerst einmal sind ausführliche Gespräche ganz wichtig, wir können den Kindern ganz langsam erklären, dass es keinen Grund zur Angst gibt. Kinder sollen das Gefühl bekommen, dass Angst etwas vollkommen normales ist, dass sie sich deswegen nicht schämen müssen.

Man kann den Kleinen auch von Erfahrungen und Ängsten aus der eigenen Kindheit berichten und ihnen erklären, was damals dagegen geholfen hat. Für Kinder sind Rituale ganz wichtig, so kann man bei Gewitter zum Beispiel gemeinsam im Bett kuscheln, oder man singt zusammen ein Lied, wenn das Kind ängstlich ist.

Auch ein Kuscheltier kann bei kleinen Kindern beruhigend wirken, diesen kann es auch in angstbesetzten Situationen dabei haben, zum Beispiel bei der Eingewöhnung im Kindergarten.

Das Vorlesen von Märchen ist für Kinder ebenfalls hilfreich, denn es kommt immer zu einem Happy End, obwohl brenzlige Situationen und Probleme durchstanden werden müssen. Man kann dem Kind auch vorschlagen, seine Ängste zu malen, auch dabei können diese besser verarbeitet werden. Außerdem kann man in Rollenspielen angsteinflößende Situationen nachspielen und gemeinsam Lösungen finden.