Die Möglichkeiten der Ergotherapie bei Kindern

9. Juli 2014 Aus Von Kathrin

Ergotherapie bedeutet aus dem Griechischen übersetzt so etwas wie „Heilung durch Handlung und Arbeit“. Diese Therapieform kann dann zum Einsatz kommen, wenn die Entwicklung verzögert oder durch körperliche und geistige Beeinträchtigungen gestört ist. Bei Kindern handelt es sich um eine Art Spieltherapie, bei der auch die Konzentration verbessert, das Sozialverhalten gefördert und die Motorik geschult wird.

Die Ergotherapie bei Kindern

In der Ergotherapie wird auf spielerische Art und Weise an den jeweiligen Defiziten des Kindes gearbeitet. Das Kind kann von einer Verbesserung der Bewegungsabläufe, des Sozialverhaltens und der Wahrnehmung profitieren, gleichzeitig wird sich das Selbstbewusstsein und die Selbstständigkeit verbessern. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Überweisungen zum Ergotherapeuten deutlich zugenommen.

Ist die geistige, seelische oder körperliche Entwicklung deutlich verzögert oder beeinträchtigt, dann macht diese Therapieform sicher Sinn. Normalerweise erkennt der Arzt diese während einer der regelmäßigen Voruntersuchungen.

Häufige Indikationen für eine Ergotherapie sind unter anderem ADHS, aggressives Verhalten, mangelnder Bewegungsdrang, Probleme im Sozialverhalten, Wahrnehmungsstörungen, Probleme in der Schule, Bettnässen, Schlafstörungen, geringes Selbstbewusstsein oder Probleme mit der Koordination oder dem Gleichgewicht.

Der Ablauf der Therapie

Bevor es an die eigentliche Ergotherapie geht, muss ein ausführliches Gespräch mit den Eltern erfolgen, manchmal werden auch Lehrer oder Erzieher mit einbezogen. Es wird erörtert, wo die Probleme und Defizite des Kindes liegen und welche Symptome vorliegen.

Damit sich der Therapeut selbst ein Bild vom Verhalten des Kindes machen kann, finden normalerweise ein oder zwei Sitzungen statt, in denen er das Kind beim Spielen und Interagieren genau beobachtet. Auf diese Weise kann er Abweichungen von der Norm erkennen und einen individuellen Therapieplan festlegen.

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Eine Ergotherapie kann durchaus einige Jahre dauern, denn je kleiner das Kind bei Behandlungsbeginn ist, umso mehr wichtige Entwicklungsstufen wird es noch durchlaufen. Jede dieser Stationen kann starke Veränderungen mit sich bringen, die Ergotherapie kann dann entsprechend angepasst werden, um das Kind optimal in seiner Entwicklung zu begleiten und zu unterstützen. Es gibt aber auch geringe Störungen, bei denen eine Therapie von wenigen Monaten vollkommen ausreicht.

Das Mitwirken der Eltern ist wichtig

Nicht nur das Kind wird therapiert, die Menschen in seinem direkten Umfeld werden ebenfalls mit einbezogen, indem sie Tipps und Anweisungen bekommen, wie sie sich Problemen im Alltag verhalten und dem Kind damit helfen können. Nur wenn das Umfeld des Kindes auch mitspielt, kann die Ergotherapie zu einem dauerhaften Erfolg führen. Die Eltern werden regelmäßig über Fortschritte und Veränderungen informiert und müssen den Alltag danach immer wieder neu strukturieren.

Wichtig ist dabei, dass man das Kind niemals unter Druck setzt und somit überfordert. Die Ergotherapie erfordert von allen Beteiligten jede Menge Geduld, man sollte sich auch an kleinen Fortschritten erfreuen und Stillstände oder Rückschläge möglichst gelassen hinnehmen. Die Eltern sollten auch unbedingt Erzieher und Lehrer einweihen und sie über Veränderungen informieren.