Lehrerverband fordert weniger Hartz IV und Kindergeld für Eltern dicker Kinder

5. Juni 2010 Aus Von Steffi

50 % der Deutschen sind übergewichtig, auch immer mehr Kinder und Jugendliche bringen zu viele Kilogramm auf die Waage.  Doch was soll man dagegen tun? Der deutsche Lehrerverbands-Chef Josef Kraus fordert nun öffentlich, die Kinder regelmäßig durch Schulärzte wiegen zu lassen. Er will die Eltern notfalls mit Druckmitteln wie Kindergeld- und Hartz IV-Kürzungen zum Umdenken in Ernährungsfragen zwingen.

Nach gewogenem Gewicht wurde schon im Mittelalter nach gutem Brauch bezahlt. Doch nun wird dieses alte Prinzip umgekrempelt – zumindest, wenn es nach dem Lehrerverbands-Chef Josef Kraus geht. Er fordert, Eltern mit dicken Kindern weniger Hartz IV und Kindergeld zuzugestehen. Durch diese Erziehungsmaßnahme sollen die Eltern angespornt werden, ihre Sprösslinge gesünder zu ernähren.

Josef Kraus plädiert für eine Aufstockung der amtlichen Schulärzte. Die Kontrollen der Kinder in frühen Jahren müssen regelmäßiger und häufiger stattfinden, so der Lehrervertreter. Hier sollten auch Beratungsangebote gemacht werden.

Soweit, so richtig. Doch der Präsident des Lehrerverbandes geht noch einen großen Schritt weiter: Die Schulärzte sollten seiner Meinung nach bei gesundheitlichen Auffälligkeiten die Jugendämter benachrichtigen, die dann auch Sanktionen wie Unterhaltskürzungen einleiten lassen könnten. Seine Begründung: Gesundheitliche Auffälligkeiten wie Fettleibigkeit würden zum Tatbestand der Vernachlässigung zählen und wären somit ein strafbar. Eltern, die sich nicht um das Wohlbefinden und die Gesundheit ihrer Kinder kümmern, schaden ihnen immens und dies sei im Extremfall auch schon ein Einstieg in die Kindesmisshandlung. Solche Untaten könne man zurecht mit Kindergeldkürzungen und ähnlichem ahnden.

Da bleibt nur die Frage offen: Werden Eltern ihre Sprösslinge von weniger Geld gesünder ernähren können?

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