Mobbing auch unter Kindern

16. März 2012 Aus Von Steffi

In einem Moment sind Kinder die besten Freunde, im nächsten plötzlich „Erzfeinde“. Eltern kennen dieses Phänomen. Meist ist es zu belächeln, doch wenn plötzlich das Kind nicht mehr in die Schule oder den Kindergarten gehen will, könnte etwas anderes dahinter stecken. Mobbing gibt es nämlich durchaus auch schon im Kindergarten.

Trauriger Schulalltag

In Schulen gehört inzwischen leider Mobbing schon fast zum Alltag. Waren früher hauptsächlich Schüler der weiterführenden Schulen betroffen, so sind es inzwischen auch schon Grundschüler, die sich den permanenten Schikanen, angefangen von Ärgern über Drohen bis hin zu körperlicher Gewalt ausgesetzt sehen. Pausenaufsichten, sofern überhaupt vorhanden, sind von der Problematik oft überfordert.

Können schon Kleinkinder mobben?

Kleinkinder verfügen noch nicht über die Fähigkeit, ein Ziel über eine lange Zeit hinweg gezielt zu verfolgen. Jedoch können sie bewusst einen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung auf persönlicher Ebene wahrnehmen. Mobbing bedeutet über einen längeren Zeitraum eine andere Person mit offener oder versteckter Gewalt sozial auszugrenzen. Stellen Kinder fest, dass sie Anerkennung durch die Gleichaltrigen erfahren, indem sie andere mobben, so werden sie diese Handlung wiederholen. Dabei ist es Kleinkindern erst mit zunehmendem Alter möglich, die Gefühle der derart drangsalierten Kinder nachzuvollziehen, da die Fähigkeiten zur emotionalen Projektion und dem Verständnis des Gegenüber noch in der Entwicklung ist. Übrigens gehören durchaus auch schon Sätze wie „… sonst bist du nicht mehr mein Freund.“ in den Bereich des Mobbings.

Wie Eltern helfen

Meist verschließen sich gemobbte Kinder und erzählen nichts davon. Mag das Kind plötzlich nicht mehr in den Kindergarten, sind häufiger Gegenstände des Kindes kaputt oder verloren oder das Kind hat vermehrt Schrammen und Blessuren, so sollten Eltern hellhörig werden. Bestätigt sich der Verdacht, so sollte zunächst mit den Erzieherinnen gesprochen werden und diese sensibilisiert werden. Meist kann auf diese Weise bereits das Problem gelöst werden. Selbst einzugreifen und die Eltern des „Täters“ oder diesen selbst zur Rede zu stellen, sind weniger zweckdienlich. Eine Situation, die im Kindergarten entstanden ist, kann auch am besten dort gelöst werden.