Nein macht Kinder stark

17. Oktober 2011 Aus Von Steffi

Kinder sind ja so niedlich, finden Eltern, Oma, Opa und andere Verwandte. Zu gern wird das Kind geküsst, gestreichelt und geherzt. Aber Kinder müssen sich nicht immer und von jedem noch so nahen Verwandten gern küssen oder anfassen lassen, auch sie dürfen und sollen Nein sagen. Wichtig ist, dass dies auch akzeptiert wird, denn so lernen Kinder, dass sie über sich selbst bestimmen und stark sein können.

Immer wieder erreichen Eltern Meldungen von Kindern, die Opfer von Gewalt geworden sind. Dies gilt nicht nur für jede Form der Gewalt. Natürlich schwingt bei Eltern immer die Angst mit, ihr eigenes Kind könnte ein Opfer eines Übergriffes werden. Zwar können sie Kinder nicht zuverlässig davor schützen, mit Gewalt in Berührung zu kommen, doch können sie ihr Kind darin bestärken, dass ein Nein auch von ihnen Wirkung zeigen kann.

Es ist grundlegend falsch, Kindern Angst zu machen, oder sie vor „dem Schwarzen Mann“ zu warnen. Die meisten gewalttätigen Übergriffe geschehen nämlich leider von nahe stehenden oder zumindest bekannten Personen. Wichtig ist es, die Kinder in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken und anzuerkennen, dass Kinder eigenständige Persönlichkeiten sind, die nicht permanent geherzt oder geküsst werden dürfen. Dazu gehört vor allem auch, ein Nein von einem Kind zu akzeptieren. Auch wenn Oma oder Tante möglicherweise ein wenig pikiert darauf reagieren mögen, dass das Kind eben nicht gestreichelt werden möchte, so ist es umso wichtiger, hinter dem Kind zu stehen.

Je selbstbewusster und stärker ein Kind ist, desto weniger hoch die Gefahr, dass es ein Gewaltopfer werden wird. Solche Kinder trauen sich, laut und deutlich Nein zu sagen, wenn sie etwas nicht wollen, vertrauen ihrem Bauchgefühl und sind in der Lage, eine Gefahrensituation einzuschätzen und auch Hilfe zu suchen und zu finden. Der Besuch eines Selbstverteidigungs- oder Selbstbehauptungskurses kann dies unterstützen helfen.