PEKIP – Das Programm für Eltern und Kind

4. Juli 2014 Aus Von Kathrin

PEKIP ist die Abkürzung für Prager-Eltern-Kind-Programm, es wurde vom tschechischen Psychologen Dr. Jaroslav Koch entwickelt. Bei diesem aus den 60er Jahren stammenden Konzept geht es darum, Babys zu Bewegung und Spiel anzuregen, um die Entwicklung zu fördern. In den 70er Jahren entwickelten zwei deutsche Psychologen das Programm dann zusammen mit Pädagogen und Sozialarbeitern weiter.

Das Baby soll nicht nur in seiner Entwicklung begleitet werden, sondern auch der Kontakt zu Gleichaltrigen gefördert und die Beziehung zwischen dem Baby und den Eltern vertieft werden. Zudem haben die jungen Eltern in der Gruppe die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Alle Sinne des Babys sollen in den Gruppenstunden angesprochen werden, dabei ist es nackt, damit es sich besonders wohl und nicht eingeengt fühlt.

Der Ablauf des Kurses

Natürlich läuft ein Kurs nicht immer gleich ab, die Gruppenleiter können ihn ganz nach Belieben und ihren Erfahrung gestalten. Die Teilnehmerzahl liegt in der Regel zwischen sechs und acht Elternteilen, damit der Kurs in ruhiger und angenehmer Atmosphäre stattfinden kann.

Die Kurse richten sich an Eltern mit Kindern im Alter von bis zu 12 Monaten. Dabei wird jedoch darauf geachtet, dass die Kinder etwa gleich alt sind, damit ein ähnlicher Entwicklungsstand vorhanden ist.

Der Raum ist gut beheizt, denn schließlich sind die Babys ganz ausgezogen, außerdem ist der Fußboden mit weichen Matten ausgelegt. Man hat festgestellt, dass nackte Babys viel zufriedener sind und weniger weinen.

Die Kursleitung gibt Anregungen, wie man mit den Kindern interagieren kann, die Babys sollen sich dabei frei und ungehindert bewegen können. Es können verschiedene Hilfsmittel, wie zum Beispiel Bälle oder Rasseln zum Einsatz kommen. Eltern und Kinder erleben zusammen Freude, Spiel und Bewegung und lernen sich somit besser kennen.

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Die Eltern geben den Babys Sicherheit, während sie ihre erste Erfahrungen mit anderen Kindern machen. Sie können sich gegenseitig zur Erforschung der Umwelt, zu Lauten oder Bewegungen animieren und Freude gemeinsam erleben. Da man sich in regelmäßigen Abständen trifft, entsteht auch langsam eine Vertrautheit zwischen den einzelnen Kindern und den Elternteilen.

Infos zu PEKIP-Kursen

Man beginnt mit dem PEKIP-Kurs nach der Vorsorgeuntersuchung U3, dann ist das Baby zwischen vier und sechs Wochen alt. Natürlich kann man auch später in einen Kurs einsteigen, jedoch ist es ratsam, von Anfang an dabei zu sein. Der Kurs kann dann so lange besucht werden, bis das Kind laufen kann.

Eine einzelne Gruppenstunde dauert in der Regel 1,5 Stunden. Es läuft jedoch alles sehr ungezwungen ab, wenn ein Baby keine Lust mehr hat, so darf es aufhören, es darf auch getrunken und geschlafen werden.

Die Kursleiter sind speziell für PEKIP ausgebildet, angeboten werden die Kurse meistens von Hebammen, Bürger- und Gesundheitszentren oder Familienbildungsstätten, häufig auch von der Volkshochschule. Am besten erkundigt man sich bei der eigenen Hebamme oder bei der Entbindungsklinik. Die Kosten sind überschaubar, man kann auch versuchen, bei der Krankenkasse einen Zuschuss zu beantragen.