Der richtige Umgang mit visuellen Medien

18. Juni 2014 Aus Von Kathrin

Die visuellen Medien gehören mittlerweile fest zu unserem Alltag dazu, wir können sie auch nicht mehr von unseren Kindern fernhalten. Deshalb ist es umso wichtiger, ihnen den richtigen Umgang damit beizubringen. Fernseher, Computer und Co. können sogar bei Erziehung und Bildung behilflich sein, sollen aber nicht als Babysitter missbraucht werden. Ein maßvoller Umgang damit ist das A und O, und da sollten Eltern unbedingt ein Auge darauf haben.

Der kindgerechte Fernsehkonsum

Filme im Fernsehen oder auf DVD anzuschauen gehört zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen von Kindern. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, wenn man ein paar Punkte beachtet. Eltern sollten ihre Kinder nur Filme und Sendungen ansehen lassen, die auch für ihre Altersstufe ausgezeichnet sind. Auch wenn manche die Altersvorgabe bei den Filmen als vollkommen überzogen ansehen, so hat man sich dabei durchaus etwas gedacht.

Etwas, das für uns Erwachsene vollkommen harmlos erscheint, kann bei Kindern Ängste hervorrufen oder ihre Entwicklung negativ beeinflussen. Wir Erwachsene sind oftmals schon zu sehr abgestumpft, so dass wir Filme gar nicht mehr aus Kindersicht beurteilen können. Für uns Erwachsene ist es vollkommen klar, dass ein Film nur Fiktion ist, und es nichts mit der Realität zu tun hat. Kinder im Alter von bis zu etwa sechs Jahren können das allerdings nicht unterscheiden, für sie ist alles wirklich, was im Fernsehen zu sehen ist.

Man hat festgestellt, dass sie körperlich auf Filme reagieren, indem sie zum Beispiel unruhig werden und nicht mehr still sitzen. Diese Unruhe kann später durchaus auch zu ängstliche Träumen oder aggressivem Verhalten führen. Kinder, die viel Fernsehen schauen, werden dermaßen mit Reizen überflutet, dass sie ständig überfordert sind und irgendwann Auffälligkeiten im Verhalten zeigen. Untersuchungen haben übrigens gezeigt, dass die schulischen Leistungen bei Kindern mit eigenem Fernseher in ihrem Zimmer durchschnittlich wesentlich schlechter sind.

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Eltern sollten sich auch regelmäßig Zeit nehmen, Filme zusammen mit ihren Kindern zu schauen, und das Kind nicht vor dem Fernseher zu parken, um etwas Ruhe zu haben. Gerade kleinere Kinder brauchen Personen, die ihnen während des Films Erklärungen geben. Kinder schauen oft aus purer Langeweile Fernsehen, Eltern können sie dann zu anderen Aktivitäten motivieren.

Kinder werden beim Fernsehen nicht zur Kommunikation angeregt, sie nutzen nur einen einzigen ihrer Sinne, nämlich das Sehen, so wird Fernsehen zu einer sehr monotonen Beschäftigung. Die Werbung zwischendurch wirkt sich auch nicht gerade positiv auf die Entwicklung der Kinder aus. Sie bekommen alle möglichen Werbeversprechen aufgetischt und werden so massiv beeinflusst. Kinder die viel fernsehen bewegen sich in der Regel auch zu wenig, was dann in Antriebslosigkeit und Übergewicht endet.

Kinder unter drei Jahren sollten gar kein fernsehen, Kindergartenkinder maximal 30 Minuten, bis 8-Jährige höchstens eine Stunde und bis 12-Jährige nicht länger als 2 Stunden am Tag. Nach dem Hausaufgaben und dem Lernen sollte unbedingt eine mindestens 30minütige fernsehfreie Zeit folgen, denn in dieser Zeit wandert das Gelernte ins Langzeitgedächtnis.

Kinder am Computer

Auch der Computer und das Internet sind aus dem Alltag unserer Kinder nicht mehr wegzudenken. Kinder werden heutzutage schon in der Grundschule an dieses Medium heran geführt, es wird sogar vorausgesetzt, dass ein Computer zur Recherche für die Hausaufgaben oder den Unterricht zur Verfügung steht. Außerdem werden teilweise schon die Grundschüler am Computer unterrichtet.

Der Computer hat gegenüber dem Fernseher ja den großen Vorteil, dass es dabei nicht in erster Linie um das „berieseln lassen“ geht. Am Computer kann man auch viele wichtige Aufgaben erledigen, das Internet als Nachschlagewerk benutzen, Musik hören und kreativen Tätigkeiten nachgehen.

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Im Internet findet man viele verschiedene Webseiten speziell für Kinder, die dann auch der Bildung dienen und für kindgerechte Beschäftigung sorgen. Für Kinder ist es selbstverständlich geworden, Zeit vor dem Rechner zu verbringen. So lange dies nicht nur der Unterhaltung und dem Spielen dient, ist dagegen auch nichts einzuwenden.

Allerdings lauern im Internet auch jede Menge Gefahren für Kinder, deshalb geht es nicht ohne die Aufsicht der Eltern. Es gibt auch spezielle Software, mit der man kindergefährdende Inhalte sperren oder die Zeit am Computer beschränken kann. Kinder sollten nur Zugriff zu altersgerechten Spielen haben, und auch diese sollen zeitlich stark eingegrenzt werden, denn Dauerkonsum ist immer als schädlich einzuordnen, selbst wenn es sich um pädagogisch sinnvolle Programme handelt.

Denk- und Lernspiele können Kinder geistig durchaus fördern und somit auch die schulischen Leistungen verbessern. Actionspiele stellen dagegen hohe Anforderungen an Reaktion und Konzentration, sie führen häufiger zu einer Reizüberflutung. Der Spieler taucht tief in das Geschehen ein, und vergisst darüber dann oft die Realität, hier sollten Eltern vorsichtig bei der Auswahl sein und kein „Dauer-Zocken“ erlauben.

Wichtig ist es auch, dass Kinder nicht ständig alleine vor dem Rechner oder der Spielkonsole sitzen, sondern auch mit anderen Kinder spielen, sonst werden sie sich mit der Zeit zwangsläufig abkapseln.