Kinder mehrsprachig erziehen

27. Dezember 2014 Aus Von Kathrin

In vielen Familien sprechen die Eltern zwei unterschiedliche Sprachen, so dass die Kinder automatisch mehrsprachig aufwachsen. Je nachdem, um welche zweite Sprache es sich, meistens neben der deutschen, handelt, können die Kinder später durchaus davon profitieren.

Das Aufwachsen mit zwei Sprachen kann aber auch zur Herausforderung werden, die Mehrsprachigkeit bietet nämlich nicht nur Vorteile. Mit den nachfolgenden Hinweisen und Tipps, sollte die mehrsprachige Erziehung jedoch gut gelingen und den Alltag in der Familie bereichern.

Die Vor- und Nachteile der mehrsprachigen Erziehung

Je jünger ein Kind ist, desto leichter erlernt es Sprachen, erst recht, wenn es im Alltag ständig damit konfrontiert wird, dann geht es quasi von alleine. Haben die Eltern verschiedene Nationalitäten, so ist es auch für die Identität des Kindes wichtig, sich mit beiden Sprachen gleichermaßen auseinanderzusetzen.

Gerade in den ersten drei Lebensjahren lernen Kinder Fremdsprachen besonders leicht, wenn sie zuhause konsequent gesprochen werden. Durch die jeweilige Sprache bekommen die Kinder auch die dazugehörige Kultur vermittelt, darüber hinaus wird sogar die geistige Entwicklung gefördert.

Natürlich kommt es von Seiten der Kinder durchaus zum Vermischen der einzelnen Sprachen, das kann bei den Eltern zu Verunsicherung führen. Unter Umständen kann es auch sein, dass diese Kinder etwas später mit dem Sprechen beginnen, da sie sprachlich ja viel mehr verarbeiten müssen.

Wichtig sind auf jeden Fall, Konsequenz, Verständnis und Geduld, es sollte klare Regeln geben, damit das Kind die Sprachen leichter erlernt.

So gelingt die mehrsprachige Erziehung am besten

In Bezug auf die mehrsprachige Erziehung gibt es verschiedene Ansätze. Kinder können die Sprachen am ehesten mit einer bestimmten Person in Verbindung bringen. Deshalb wäre es empfehlenswert, dass die Mutter in ihrer Muttersprache mit den Kindern redet, und der Vater seine Muttersprache spricht.

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Im Kindergarten und der Schule, oder auch mit Freunden wird dann ohnehin überwiegend die Sprache gesprochen, in dessen Land die Familie lebt. Diese Regelung sollte auch konsequent eingehalten werden, auch wenn man manchmal schnell durcheinander kommen kann und sich die Eltern stark konzentrieren müssen.

Spricht ein Elternteil nicht die Sprache des anderen, so kann das zu Schwierigkeiten führen, falls sich jemand ausgeschlossen fühlt. Es ist auch möglich, die mehrsprachige Erziehung mit bestimmten Situationen zu koppeln.

So können bestimmte Tage oder Tageszeiten vereinbart werden, wenn die jeweilige Sprache gesprochen werden soll. Meistens ist ein Elternteil wegen seines Berufes ja überwiegend außer Haus, so könnte man am Wochenende dann überwiegend seine Muttersprache sprechen.

Weitere Tipps für den Alltag mit mehreren Sprachen

Damit Kinder eine Sprache leicht lernen können, müssen sie vor allem Spaß daran haben, Eltern sollten also niemals Druck ausüben, erzwingen kann man nichts.

Wenn die Verwandtschaft einer der Sprachen nicht mächtig ist, so kann es zu Verständigungsproblemen führen, einige Familienmitglieder fühlen sich auch außen vor. Deshalb ist es empfehlenswert, dass die wichtigsten Sätze grob übersetzt werden.

Das Vermischen der Sprachen kann zum Problem werden, Eltern sollten daran arbeiten, dass sie die Sprachen konsequent trennen. Es wäre wichtig, dass alle Sprachen im gleichen zeitlichen Umfang in der Familie gesprochen werden.

Spricht ein Elternteil nicht die Muttersprache des anderen, so wäre dies eine gute Möglichkeit, sie zusammen mit dem Kind zu erlernen.