Kita nur für Frauen?

27. April 2011 Aus Von Steffi

In den Kindergärten zeigt sich überall das gleiche Bild. Spielende Kinder, Mütter die die Kinder am Mittag oder Nachmittag abholen, weibliche Erzieherinnen. Fast zwangsläufig stellt sich da die Frage, wo eigentlich im Kindergartenalter die männlichen Bezugspersonen sind, denn Männer in Kindergärten sind fast ebenso spärlich gesät wie die alleinerziehenden Väter oder auch die Väter in Elternzeit.

Kinder brauchen neben der weiblichen Bezugsperson auch eine männliche. Dies ist ein pädagogischer Grundsatz. Da es aber immer mehr allein erziehende Mütter gibt, fällt der Vater in dieser Rolle zunächst aus. Auch Onkel oder Großvater können nicht immer als Bezugsperson zur Verfügung stehen. Zwangsläufig stellt sich die Frage, warum dann nicht der Kindergarten viel mehr männliche Erzieher einstellt, oder sollte es diese etwa gar nicht geben?

Zur Beruhigung, es gibt sie, doch immer noch ist der Kindergarten eher eine weibliche Domäne. Dies liegt zum einen an den Arbeitszeiten, zum anderen aber auch zum großen Teil am früheren Rollenverständnis. So war es gesellschaftlich ein Muss, dass die Frau sich um den Nachwuchs kümmert, der Mann der Ernährer der Familie war. So hieß es auch, Kinder, besonders kleine Kinder bräuchten die Mutter eher als den Vater. Aus diesem Bild heraus sind es noch heute fast ausschließlich Frauen, die in Kindergärten und Kinderkrippen arbeiten.

Doch männliche Erzieher können in der Krippe oder im Kindergarten nicht nur als Bezugspersonen wichtig sein. So zeichnen sich die meisten männlichen Erzieher im Elementarpädogogik durch eine große Ruhe und Geduld aus. Wenn die weibliche Erzieherin schon eingreift, wenn das Kind auch nach dem 5. Versuch noch nicht in seinen Gummistiefeln ist, so können männliche Erzieher auch noch bis zum 10. oder auch 15. Versuch warten.