Mit Legasthenie bei Kindern richtig umgehen

19. März 2015 Aus Von Kathrin

Legasthenie ist keine Krankheit oder Behinderung, sie stellt lediglich Probleme im Bereich von Lesen und Schreiben dar, die betroffenen Kinder sind deshalb nicht minder intelligent. In den meisten Fällen handelt es sich um eine genetische Veranlagung, bei einigen Kinder ist die Störung auch bei der Geburt entstanden.

Was genau steckt hinter der Legasthenie?

Es liegen kleinste Funktionsstörungen im Gehirn vor, deshalb können Sprachreize nicht richtig verarbeitet werden. Die Reize müssen „Umwege“ nehmen, so dass große Anstrengungen von Nöten sind, und die Leistung dennoch vermindert ist.

Manchmal liegen auch noch Probleme beim Sehen oder Hören vor, dann wirken sich diese noch zusätzlich negativ auf die Beeinträchtigung aus. Gerade Hörprobleme sind von Bedeutung, denn ist das Hörvermögen bei Kindern eingeschränkt, ist schon die Sprachentwicklung deutlich erschwert.

Kommt das Kind dann später in die Schule, ist es fast selbstverständlich, dass es sich beim Erlernen der Schriftsprache extrem schwer tut. Optimales Sehen ist dagegen für das Lesenlernen wichtig, für die schnelle Erfassung von Texten und auch für die Auge-Hand-Koordination. Seh- oder Hörfehler müssen deshalb so früh wie möglich durch geeignete Hilfsmittel ausgeglichen werden.

Was Legasthenie für die betroffenen Kinder bedeutet

Es ist vollkommen normal, dass jedes Kind unter den Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben leidet, das eine mehr, das andere weniger. Die Ausgabe der korrigierten Arbeiten führt zu zunehmender Frustration, in der Folge leidet auch das Selbstbewusstsein.

Legastheniker können sich zwar durch Hilfe und Therapie verbessern, doch kann man davon ausgehen, dass sie nie im Leben komplett fehlerfrei schreiben können. Typische Fehler gibt es bei diesen Kindern nicht, sie machen nur einfach viel mehr davon.

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Es ist auch normal, dass sie das gleich Wort immer wieder falsch schreiben, und dann auch noch jedes Mal anders. Für die Beziehung zwischen Eltern und Kind bedeutet das eine extreme Belastung, denn meistens beginnen die Eltern damit, stundenlang mit ihrem Kind zu üben.

Es bringt allerdings gar nicht, bestimmte Wörter immer wieder zu trainieren, oder die Kinder Diktate abschreiben zu lassen. Die Kinder werden damit nur gequält, die Eltern verlieren irgendwann die Geduld, der Stress ist also vorprogrammiert.

So kann den Kindern geholfen werden

Auch wenn Eltern es nur gut meinen, wenn sie mit ihrem Kind pauken, eine wirkliche Hilfe ist das nicht, eher im Gegenteil. Das Lernen darf niemals zum Druck werden, Eltern müssen begreifen, dass ihr Kind weder zu dumm ist, noch, dass es faul ist oder bösartige Absichten hat.

In der Regel leiden die Kinder selbst unter ihrer Schwäche und setzen alles daran, um ihren Eltern zu gefallen. Gemeinsames Üben ist jedoch nicht verkehrt, allerdings in kleinen Einheiten. Statt mehrmals die Woche ein oder zwei Stunden zu lernen, sollte man es lieber bei täglich fünf bis zehn Minuten belassen.

Das Kind soll noch Spaß am Lernen haben, Leistungsdruck ist fehl am Platz. Lesen hilft den Kindern sehr, am besten besorgt man Bücher, deren Themen die Kinder auch wirklich interessieren, das spornt an.

Auch strategisches Handeln und Denken ist für das Erlernen der Schriftsprache wichtig. Aus diesem Grund sind auch viele Gesellschaftsspiele förderlich, wie zum Beispiel „Mensch ärgere Dich nicht“.

Eine ausführliche und möglichst frühzeitige Diagnostik ist auf jeden Fall immer die Basis, darauf kann dann eine gute Therapie aufgebaut werden.