Ruhe bewahren bei verschluckten Gegenständen

Je kleiner Kinder sind, desto größer ist die Gefahr, dass sie Gegenstände in den Mund stecken. Schnell kann es da passieren, dass Kleinteile wie Perlen oder Münzen verschluckt werden. In einem solchen Fall sollten Eltern auf jeden Fall zunächst einmal Ruhe bewahren und auf keinen Fall versuchen, die Kinder zum Erbrechen zu bringen.

Der erste Impuls vieler Eltern, wenn ihr Kind einen Gegenstand verschluckt ist, ist zu versuchen, dass die Kinder Erbrechen, um den Gegenstand wieder auszuscheiden. Dies kann allerdings in manchem Fall einen größeren Schaden anrichten, als das verschluckte Kleinteil einfach dort zu lassen, wo es ist. Die allermeisten Gegenstände, die Kinder verschlucken, sind verhältnismäßig harmlos. Zur Sicherheit aber können Eltern im Fall eines verschluckten Gegenstandes beim Kinderarzt oder dem Notdienst nachfragen.

Perlen, Murmeln, rohe weiße Bohnen und ähnliche glatte und runde Gegenstände bereiten wenig Probleme, da sie meist glatt durch den Verdauungstrakt rutschen. Nach etwa drei bis vier Tagen dann sollte der Gegenstand wieder ausgeschieden werden. In dieser Zeit sollten Eltern zur Sicherheit den Stuhl des Kindes kontrollieren. Gegebenenfalls kann auch der Ausscheidung nachgeholfen werden, in dem beispielsweise durch Apfelkompott die Verdauung angeregt wird.
Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Kinder sperrige Gegenstände oder Münzen verschluckt hat. Die sperrigen Gegenstände können sich nämlich durchaus im Verdauungstrakt festsetzen und so zu Entzündungen führen. Bei Münzen hingegen besteht eine Gefahr, da die Metalle giftig wirken können.

Was allerdings kaum medizinische Probleme verursacht, auch wenn viele Geschichten darüber erzählt werden, ist die bei Mädchen verbreitete Angewohnheit an den Haarspitzen zu kauen. Zwar kann es durchaus geschehen, dass dabei Haarspitzen abgebissen und verschluckt werden, doch meist sind es zu wenige, um tatsächlich einen Darmverschluss zu verursachen.