Typisch Junge – Typisch Mädchen

29. November 2010 Aus Von Steffi

Früher wuchsen Kinder mit klaren Rollenbildern von Mann und Frau auf. Wenn Papa arbeiten ging und Mama die Hausfrau war, so war dies typisch Mann und typisch Frau. Inzwischen haben sich die Rollenverteilungen der Eltern verändert und doch gibt es gerade bei der Entwicklung der Kinder deutlich zu beobachtende Verhaltensmuster, die als typisch Junge oder typisch Mädchen angesehen werden. Automatisch drängt sich die Frage auf, ob nicht vieles des Rollenverhaltens doch genetisch bedingt ist und wie viel vielleicht unbewusste Rollenerziehung beeinflusst hat.

Schon als Embryo beginnen Jungen im Mutterleib Testosteron zu produzieren. Laut Hirnforscherin Louann Brizendine verändert das Testosteron, welches die männlichen Embryonen bereits in der achten Schwangerschaftswoche zu produzieren beginnen, die Strukturen des Gehirns. So wurde festgestellt, dass die unter anderem die Bereiche des Gehirns, die für die Neigung, Verhaltensimpulse sofort umzusetzen, bei männlichen Babys doppelt so groß waren wie bei weiblichen.
Gehirnforscher gehen davon aus, das von Geburt an die männlichen Gehirne eher für das räumliche Denken ausgelegt sind und Jungen eher zu Wettbewerbsverhalten verleiten. Weibliche Gehirne dagegen sind auf Kommunikation ausgelegt und Mädchen eher auf Zusammenarbeit denn Wettstreit programmiert.

Doch was die Geburt in die Wiege legt, ist nur ein Bruchteil dessen, was das spätere Verhaltensmuster von Männlich und Weiblich prägt. Kinder lernen besonders durch Imitation und das Bild, welches sich ihnen von der Umwelt bietet. Das Verhalten von Gleichaltrigen spielt dabei ebenso eine Rolle, wie auch das Verhalten erwachsener Bezugspersonen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Puppenecke im Kindergarten meist von den Mädchen, der Bauteppich oft von Jungen bevölkert wird. Spätestens in der Schule wird der kleine Unterschied im Rollenverständnis deutlich.
Eltern können durch ihr Verhalten und ihre Erziehung zwar gegensteuern, ganz werden sie allerdings nicht die Verhaltensweisen Typisch Mädchen oder Typisch Junge verhindern können.

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